Testen Sie das Risiko einer hohen Kurzsichtigkeit im Erwachsenenalter

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„Bis zum Jahre 2050 könnten 50% der Weltbevölkerung kurzsichtig sein“
– Das Brian Holden Institut, Australien 2015

Warum ist es wichtig die potenzielle Entwicklung der Kurzsichtigkeit zu analysieren?

Eine hohe Kurzsichtigkeit ist ein wichtiger Risikofaktor für spätere pathologischen Erkrankungen und visuelle Sehverminderungen

’myopia.care’ ist ein wissenschaftliche Ansatz, um die Augenspezialisten betreffend der Myopie-Kontrolle in deren Praxis zu unterstützen und das Risiko von Folgeerkrankungen von einer fortschreitender Kurzsichtigkeit den betroffenen Kindern und deren Eltern zu erläutern. Unter Verwendung des Fragebogens und weiterführenden Empfehlungen bietet ’myopia.care’ einen ganzheitlichen Ansatz zur Vermeidung einer wirklichen Epidemie unter Betroffenen in dieser Generation und in der Zukunft.

WHO Report 2015

Was ist Kurzsichtigkeit?

Die Myopie, in der deutschen Sprache bekannter unter Kurzsichtigkeit, ist heute die häufigste Fehlsichtigkeit in Europa und weltweit. Laut einer Studie des Brian Holden Instituts aus Australien wird bis zum Jahre 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein. Anerkannte Studien zeigen einheitlich, dass eine höhere Myopie ein wichtiger Risikofaktor für spätere pathologische Erkrankungen und visuelle Sehverminderungen bis hin zu Blindheit ist. Seit Jahren gibt es immer mehr Erkenntnisse von Wissenschaftlern, wie man das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen kann. Gleichzeitig werden die Gründe einer fortschreitenden Myopie und Ursachen der Zunahme der Gesamtzahl an kurzsichtigen Menschen weltweit immer besser erforscht.

Kann man wirklich das Fortschreiten der Myopie (Kurzsichtigkeit) verlangsamen oder stoppen?

Bei den meisten Menschen kann man die Zunahme der Kurzsichtigkeit (Myopie) verlangsamen oder stoppen. Jedes Jahr immer stärkere Brillenstärken sollte nicht normal sein und es gibt Möglichkeiten, um diesen Kreislauf zu unterbrechen. Seit Jahren gibt es immer mehr Erkenntnisse von Wissenschaftlern, wie man das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen kann. Weltweite Studien und Arbeiten zeigen sehr positive Resultate mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten.
Das Ammenmärchen, welches man noch von früher kennt „Lese nicht mit der Lampe unter der Decke oder deine Augen werden schlecht“ oder „Kurzsichtigkeit kommt vom zu vielen Lesen“ konnten zwar teilweise widerlegt werden, da die Ursachen womöglich komplexer sind. Dass aber sehr wohl der Lebensstil des Kindes und dessen Eltern einen sehr großen Einfluss hat, scheint heute nicht mehr von der Hand zu weisen.
Daher werden hier zu den Therapiemöglichkeiten auch einfache Ratschläge für den Alltag, die jeder bei sich und seinen Kindern anwenden kann, empfohlen. Alle empfohlenen Möglichkeiten, auch die Ratschläge, werden durch jeweils verschiedene Studien gestützt. Das Ziel ist heute, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit um die 50% zu verlangsamen, so dass die Kinder und Jugendlichen im Erwachsenenalter nicht von einer starken Kurzsichtigkeit (und deren Probleme im Alltag und den damit verbunden Gesundheitsrisiken) betroffen sind.

Wie kann ‘myopia.care™’ helfen?

Der Fragebogen auf ’myopia.care’ ist keine Therapiemöglichkeit, aber eine Maßnahme, die Myopie-Entwicklung systematisch unter Kontrolle zu bringen. 
Der Fragebogen und die professionelle Unterstützung durch einen Augenspezialisten helfen die richtigen Schritte einzuleiten und durch regelmäßige Kontrollen weiter zu optimieren. Die Empfehlung, welche Therapie verwendet werden kann, wird anhand spezifischer Informationen und dem derzeit aktuellsten Wissensstand ermittelt.

‘myopia.care™’ unser Fragebogen zur Risikoanalyse

’myopia.care’ ist die weltweit erste Komplettlösung für Eltern, Kinder, Augenspezialisten und Hersteller. Die online basierte Applikation verfügt über einen öffentlichen und einen für Augenspezialisten geschützten Bereich. In beiden Bereichen gibt es jeweils ein für Betroffene und ein für Spezialisten optimiertes Protokoll, bzw. einen Fragenkatalog, welcher durch einen gemeinsamen Algorithmus das Risiko einer Myopie-Zunahme analysiert.

Die von den Betroffenen angegebenen Informationen ermöglichen es, weiterführende Therapie-Maßnahmen zu empfehlen. Die Gründer des ’myopia.care’ Frage- und Auswertungsprogramms haben sich zum Ziel gesetzt, betroffenen Kindern und ihren Eltern eine seriöse Risikoanalyse und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zu bieten.

Lassen Sie die Augen Ihres Kindes regelmäßig testen

Es braucht regelmäßige Augenkontrollen um sicher zu sein, dass alles in Ordnung ist. Gerade Kinder gewöhnen sich an einen Seheindruck und lernen damit zu leben. Es ist aber wichtig, dass Sehfehler und Fehlstellungen der Augen so früh wie möglich aufgedeckt und korrigiert werden. Es muss nicht immer eine Kurzsichtigkeit sein, warum Ihr Kind nicht scharf sieht und scharfes Sehen meint nicht, dass alles in Ordnung ist.

Der richtige Augenspezialist

Als betroffene Eltern sollten Sie einen Augenspezialisten Ihres Vertrauens finden. Dieser sollte gegenüber der Myopiekontrolle offen und informiert sein. Ihr Augenspezialist sollte auch noch andere Möglichkeiten kennen, als nur immer eine neue Brillenstärke zu verschreiben.

Verbringe Zeit im Freien

Im 18. Jahrhundert dachte man noch, dass der Grund, warum die Studenten in den Bibliotheken stärker kurzsichtig sind als im Vergleich die Fischer, sei das Lesen. Heute weiß man, dass die Zeit im Freien, unter natürlichem Tageslicht einen positiven Einfluss auf die Myopie-Entwicklung und des Auges hat. Daher sollten kurzsichtige Kinder mindestens 2 Stunden pro Tag im Freien verbringen. Studien haben gezeigt, dass die Kurzsichtigkeit bei Kindern die draußen spielen, und z.B. Sport treiben, weit weniger stark zunahm als bei denjenigen Kindern die sich unter künstlichem Licht und nicht im Freien aufhielten. Sport und Tätigkeiten, in denen man in die Weite sehen muss, sind denen mit dem Fokus in der Nähe vorzuziehen.

Nachtlinsen (Orthokeratologie)

Orthokeratologie ist eine der momentan erfolgreichsten Möglichkeit, das Voranschreiten der Myopie zu bremsen. Unter Orthokeratologie versteht man eine Versorgung mit einer formstabilen Kontaktlinse, die hauptsächlich während der Nacht getragen wird.

Durch das Tragen während der Nacht wird die Hornhaut gezielt verformt, dass der Kontaktlinsenträger tagsüber ohne Sehhilfe auskommt. Mehrere unabhängige Studien zeigen relative ähnlich gute Resultate in der Wirksamkeit zur Myopiekontrolle. Orthokeratologie hat gewisse Limitationen in der Verwendung, daher ist sie nicht für alle Korrekturen und Hornhautkonditionen geeignet.
Im Vergleich zu anderen Korrektionsmöglichkeiten zeigen Studien bei den Trägern eine bessere Lebensqualität.

Da dieses Verfahren besondere Kenntnisse in der Betreuung erfordert, sollten die Ortho-K Kontaktlinsen nur von zertifizierten Augenspezialisten angepasst werden.

Mehr Informationen zu Orthokeratologie auf www.ok-Info.org

Mehrstärken Kontaktlinsen

Mehrstärken Kontaktlinsen werden eigentlich von erwachsenen Personen ab 40 Jahren zur Unterstützung beim Lesen getragen. Diese sind für die Korrektur der natürlichen Weitsichtigkeit (Presbyopie) entwickelt worden. Durch die Erkenntnisse über die Wirkung der peripheren De-Fokus bei Einstärkenkorrekturen, hat man mit Mehrstärkenkontaktlinsen mit der Ferne im Zentrum/ Nähe in der Peripherie experimentiert und in Studien ausgewertet. Diese Studien zeigen genauso positive Resultate wie bei den Ortho-k Kontaktlinsen. Bei verschiedenen Herstellern und Institute werden an optimierte Geometrien geforscht. Diese sind teilweise schon oder kommen in der nahen Zukunft auf den Markt. Verschiedene Patente sind dazu schon zu finden.

Neu gibt es im deutschsprachigen Markt ist eine Tages-Kontaktlinse (MiSight, CooperVision ) die speziell für die Kontrolle der Kurzsichtigkeit entwickelt worden ist. Diese Kontaktlinse ist schon seit mehreren Jahren in verschiedenen Ländern, hauptsächlich in Asien und Ozeanien getestet worden.

Atropin Augentropfen

Atropin Augentropfen werden normalerweise von Augenärzten während einer Augenkontrolle verwendet. Der Wirkstoff wirkt hemmend auf den Parasympathikus, so dass sich die Pupillen nicht verengen, daher groß bleiben, und eine Akkommodation (Einstellen der Augenlinse an verschiedene Brennebenen durch Formänderung) nicht mehr möglich ist.

Studien zeigten, dass Atropin aber auch für die Kontrolle von Myopie eingesetzt werden kann. Um die starke Ausbreitung in Taiwan zu verhindern, wird momentan routinemäßig Atropin bei kurzsichtigen Kindern verabreicht. Da aber das üblicherweise verabreichte Atropin mit 1% Wirkstoff starke Nebenwirkungen hat und es daher nicht generell und täglich eingesetzt werden sollte, werden momentan vielversprechende Tests mit geringeren Dosierungen von 0.01 bis 0.05%  verwendet. Atropin wird vom Augenarzt verschrieben.

Spezielle Brillengläser

Falls keine der drei oben genannten Optionen möglich sind, gibt es eine Reihe von unterschiedlichen Brillenglasdesigns. Je nach Hersteller und Philosophie des Augenspezialisten werden verschiedene Ideen angewendet: Defokusierende Brillengläser welche speziell für das Myopie Management entwickelt wurden, Bifokale Gläser (im oberen Teil des Glases die Ferne, unten die Nähe) oder Progressive Gläser (PALs) bei denen die Ferne und Nähe unsichtbar verschliffen sind.

Die beste Effektivität in den Studien zeigten die speziell zum Myopie Management entwickelten defokusierenden Brillengläser (MiYOSMART mit D.I.M.S. Technologie oder Stellest mit HAL Technologie). Dessen Vorderfläche beinhaltet hunderte kleine Segmente, die alle einen myopischen Defokus abbilden. Beim Blick durch einen pupillengroßen Bereich ist somit immer eine scharfe und eine defokussierte Abbildung im Auge gewährleistet. Der Aufbau des Brillenglases ermöglicht gleichzeitig die Verlangsamung des außergewöhnlichen Längenwachstums des Auges und bietet klares Sehen.

Studien zu Progressiven und Bifokalen Brillengläser zeigen, dass es eine Verlangsamung gibt, diese aber nicht ausreichend und dauerhaft ist. Die Problematik liegt möglicherweise darin, dass die Additionen nur auf einem Quadranten liegt und daher nicht auf die gesamte Netzhaut wirken kann. Bei Kindern mit Problemen beim Fixieren während des Lesens und bei Kindern mit Eltern die beide auch Kurzsichtig sind, zeigten sich derzeit die besten Resultaten mit diesen Brillengläsern.

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